Varroakonzept 2033

Varroakonzept 2025

Nachdem ich die Winterbehandlung am 22.12.24 mit Oxalsäuredehydratlösung an den Völkern, wo die Notwendigkeit einer letzten Behandlung bestand, durchgeführt hatte, wurde am 8.1.25 der Totenfall auf den Windeln ermittelt. Bei einigen Völkern war die Restentmilbung angesagt, bei den meisten Völkern hätte ich keine Behandlung zwingend durchführen müssen, da sehr wenige Milben gefallen sind.
Auf Grund der einsetzenden frühen Entwicklung der Völker bereits Mitte Januar und Februar war auch der Blühbeginn der Salweide mindestens 2 Wochen früher, sodass die Windeln in die Völker eingelegt werden mussten. Der Totenfall wurde innerhalb der Periode von 3 Wochen jede Woche ermittelt. Bei den meisten Völkern sind keine Milben gefallen. Bei 4 Völkern lag der Befall zwischen einer und 4 Milben / Volk. Das heißt aber nicht, dass die Völker keine Milben haben. Garantiert sind in der Brut Milben zu finden. Das Ergebnis zeigt nur an, wie gut die Restentmilbung im Dezember war.
1. Biologische Methoden ab Mai
Wie in jedem Jahr wurde frühzeitig bereits im April der Baurahmen in die Völker eingehängt.
Die erste Hälfte war bei den meisten Völkern in diesem Jahr am 20. April ausgebaut und bereits vollständig verdeckelt. Erst die 2. Hälfte des Baurahmens wurde eine Woche später ausgeschnitten. Die erste Hälfte wurde dem Volk belassen um die Standbegattung sicher zu stellen. Weitere Baurahmenschnitte erfolgten deshalb bis zum 20. Juni auch nur zur Hälfte des Dadantbaurahmen. Das Ergebnis war ein Überangebot an begattungsreifen Carnica Drohnen über die ganze Saison.

2. Maßnahmen ab 25.Juni
2.1 Der VaKoFang Rahmen

Erstmals wurde an 10 Völkern der VaKoFang Rahmen der Firma Gerdes ausprobiert. Dazu wurden 12 Fangrahmen gemäß der Zeichnung im Dadantmaß gefertigt. Die Rahmen hätte ich auch fertig im DN-Maß bei der Firma Wagner-Imkereitechnik bestellen können. Dieser hätte dann in den Dadantrahmen montiert werden müssen. Der Nachteil ist das Verbauen der Restfläche. Die Absperrgitter wurden vom Fachhandel bezogen und auf Maß an der Formatkreissäge zugeschnitten.
Problematisch wurde dann das Einhängen des Rahmens in die 10er Dadantbeute. Die Rahmentiefe von 40 mm + der beiden Absperrgitter von je 3 mm und Abstand von 5 mm zu den nächsten Waben hat gerade so gepasst. Der Baurahmen wurde vorher entnommen, sodass das Volk noch 9 Waben hatte. Ein weiteres Problem ergab sich bei der Kunststoffmittelwand im Absperraum 1, wo die Königin 17 Tage verbleiben sollte. Die zugekauften KS-Mittelwände wurden nicht angenommen, obwohl diese mit einem Wachsklotz benetzt worden sind. Das Problem muss beim verwendeten Kunststoff liegen, der nicht dem des Scalvinikäfig entspricht. Nach dem Einsatz des Fangrahmens sind die Absperrgitter im Raum 2 und 3 auf mindestens einer Seite zu entfernen, da sonst die Wabenflächen nicht vollständig ausgebaut werden. Auch ein Trachtmangel während der Absperrzeit sorgt dafür, dass die Wabenflächen nicht richtig und vollflächig ausgebaut werden. Bei Tracht gibt es kein Problem.
Nach 17 Tagen wurden die Königinnen in den 2. Brutraum entlassen und am 21. Tag  in den 3. Teilbereich. Am 25.Tag wurden die Königinnen wieder komplett freigelassen. Die VaKoFang  wurden mit den Milben am 31-34.Tag entnommen und ausgeschmolzen.
Im 2. Teilbereich waren die Drohnen dann mindestens 14 Tage und im 3. Teilbereich 10 Tage alt.
Einschätzung der Maßnahme VaKoFang:
Nach dem Freilassen der Königinnen gab es keine Verluste. Alle Königinnen haben ein großes Brutnest angelegt. Eine Behandlung mit Oxalsäuredehydrat war nur bei 2 Völkern dieser Gruppe notwendig, da die Rahmen nur teilweise ausgebaut und mit wenig Drohnenbrut belegt waren.
Die erste Kontrolle auf Totenfall erfolgte wie vorgesehen am 12.September für eine Woche. Die restlichen Völker dieser Gruppe wurden nicht zusätzlich behandelt.
Siehe > Folie: Totenfall VaKoFang  vom 12.-18.9.25

2.2 Königinnen über 25 Tage absperren in Scalvinikäfigen
In diesem Jahr habe ich bei 5 Völkern die Königinnen mittels Salvinikäfige über 25 Tage abgesperrt und damit die Völker vollständig brutfrei gemacht.
Nach dem Freilassen der Königinnen gab es keine Probleme. Alle Königinnen haben ein großes Brutnest angelegt. Nach der Freilassung und Weiselkontrolle nach 4 Tagen wurden die Völker mit Oxalsäure im Träufelverfahren behandelt. Das Begasen der Völker lehne ich kategorisch ab, da trotz aller Vosichtsmaßnahmen Kristalle aus allen Ritzen geblasen werden. Diese Kristalle können bei Einatmung die Lunge schädigen.
Ein vollständiges Entfernen der Milben aus dem Volk ist mit dieser Methode nicht möglich, da nach einer Woche immer noch einige Milben fallen.
Siehe > Folie: Totenfall Scalvini  vom 12.-18.9.25

2.3 Einsatz von Ameisensäure 60%ig bei 9 Jungvölker
Alle Jungvölker oder bereits umgeweiselte Völker wurden zur gleichen Zeit mit Ameisensäure behandelt.
Für die Völker und Ableger benutze ich Aufsatzzargen mit einer Höhe von 80 mm. Auf die Wabenschenkel werden 2 Distanzhölzer von 2 cm aufgelegt und darauf wird der Liebigdispenser mit der kurzen quadratischen Flasche aufgesetzt. Ableger bekommen 30-50 ml AS 60%ig und Völker 200 ml. Der Zeitpunkt der Behandlung ist so abzustimmen, dass alle Maßnahmen zum Ende der Anwendung die gleiche Wirkung haben.
Siehe > Folie: Totenfall nach Behandlung mit Ameisensäure  vom 12.-18.9.25

Wichtig ist, dass alle Völker zum gleichen Zeitpunkt auf allen Ständen gegen die Varroa behandelt werden.
In den Versammlungen ist dafür zu werben, dass auch die umliegenden Völker behandelt werden.

Wilfried Götze
01.10.2025

Übersicht des natürlichen Varroatotenfall vom 12.-18.9.2025

9 Völker AS-Behandlung, 10 Völker VaKoFang, 5 Völker Scalvini-Käfig

Übersicht des natürlichen Totenfall vom 12.10.-18.10.2025

Belegstellenberichte 2025

Bericht der Sklenar-Belegstellen der „Friesischen Inseln“ 2025

Die Sklenar-Belegstellen Borkum, Juist und Hamburger Hallig konnten entsprechend der Veröffentlichungen im Bienenmütterchen und unserer Internetplattform www.sklenarbund.de pünktlich eröffnet werden. Die Drohnenvölker auf der Insel Borkum werden ganzjährig auf der Insel gehalten. Auf der Insel Juist werden nur ein Teil der Drohnenvölker überwintert. Der Rest befindet sich in Apen oder bei dem Züchter der die Reservevölker bewirtschaftet. Auf der Hamburger Hallig werden die Drohnenvölker erst kurz vor der Saison verbracht. Die Insel ist sehr stark der Westwinddrift ausgesetzt und auch gegen Überflutung nicht sicher genug. Die Entwicklung der Drohnenvölker war in diesem Jahr sehr zügig. Auch die Insel Borkum konnte pünktlich zum geplanten Termin eröffnet werden. Die Drohnenvölker waren gut entwickelt und hatten auch genügend begattungsreife Drohnen.
Die Insel Juist hatte mit Überwinterungsausfällen zu kämpfen. Eckhard Uhlenbruck hat aus der Reserve starke Drohnenableger zum Eröffnungstermin bereit gestellt, womit die Begattung  gesichert werden konnte. Deshalb standen auf der Insel Juist statt 18-20 nur 16 Drohnenvölker über den gesamten Zeitraum.
Probleme gab es bei der Bereitstellung der gemeldeten Königinnen. Es wurden teils nur 50% der Königinnen angeliefert. Der Grund war die Starktracht in manchen Gegenden. Es sah so aus als ob die Pflegevölker mit zu vielen Flugbienen nicht in Stimmung waren. Ein anderer Grund könnte sein, dass es Nachttemperaturen zu Saisonbeginn im Mai bis dicht an den Gefrierpunkt lagen. Züchter berichteten, dass nicht voll ausgebildete Larven in den Königinnenzellen waren. Weitere Probleme waren verlassene Zellen, die ausgebissen oder abgetragen waren. Deshalb sollten Pflegevölker mit sehr vielen Jungbienen ausgestattet sein und sollten sehr eng gehalten werden.
Die Ergebnisse sind auf der Homepage des Sklenarbundes https://sklenarbund.de/sklenar-belegstellen/inselbelegstellen-2/ unter den einzelnen Belegstellen als „Belegstellenbericht 2025“ oder dem Bienenmütterchen zu entnehmen.

Wilfried Götze

46. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Bericht zur 46. Mitgliederversammlung vom 19.09.2025 bis 21.09.2025 in Wurzbach / Thüringen.

Die 46. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V. wurde von Günter Vorsatz in Wurzbach /Thüringen organisiert. Die Hotelanlage war  gut gewählt, so haben sich einige Mitglieder geäußert. Wie immer, zu unseren Mitgliederversammlungen waren es sonnige Herbsttage. Also eine perfekte Voraussetzung für eine Mitgliederversammlung.

Am Freitag war der Anreisetag, wobei der Teilnehmerkreis mit 8 Mitgliedern und 5 Gästen überschaubar war. Entsprechend unserer Tagesordnung wurde am Freitag der Zuchtbericht Nord von Wilfried Götze vorgetragen. Welche Linien und Abstammung der Drohnenvölker waren 2025 auf den Inselbelegstellen Hamburg Hallig; Juist und Borkum präsent. Auch wurden schon Planungen für die Jahre 2026 ; 2027 und 2028 aufgezeigt. Die Feinplanung wird aber auf der jährlichen Züchtertagung Nord für die Jahre aktualisiert. Auffällig bei den Vatervölkern waren die geringen Zuchtwerte, oft unter 100 %. Auf der Inselbelegstelle Borkum  standen Vatervölker die nicht gekört waren. Hier stellt sich die Frage, ob das für die Zuchtentwicklung förderlich ist? Über diese Thematik wurde diskutiert und es gab unterschiedliche Meinungen.

Am 20.09.2025 hatten wir am Vormittag zwei Vorträge organisiert. Mit Ali Ataeian aus dem Iran, der aber bei Arnstadt wohnt,  haben wir einen Einblick in die Imkerei im Iran bekommen. Die Technische Besamung,  die Ali selbst durchführt, wurde auch sehr gut erklärt und was für Vorteile für die Zuchtarbeit entstehen können. Ali Ataeian ist  Geschäftsführer der Fa. AQBI  und hat im Iran ein eigenes privates Bieneninstitut und ein professionelles Labor. Dieses Bieneninstitut mit Lehrgangsstelle für Technische Besamung hat europäisches Niveau. Es werden jährlich bis zu 90 Teilnehmer ausgebildet. Je Kurs nehmen 12 Personen an 3 Tagen teil.  Die Vorteile einer Technischen Besamung um bestimmte Zuchtziele zu erreichen hat Ali in seinen Vortrag mit praktischen Beispielen belegt. Alle Züchter, aber auch Imker als Gäste haben die Bedeutung der Technischen Besamung verstehen können. Die Imkerei im Iran ist mit der Europäischen Imkerei nicht zu vergleichen. Der größte Teil der Imker sind Berufsimker mit einer sehr brutfreudigen, aber stechlustigen Landbiene mit einer Völkerzahl von 1000 und mehr Völkern. Der durchschnittliche Honigertrag liegt bei 18 kg / Volk.. Testreihen mit der Carnica haben ergeben, dass der Ertrag sich verdoppelt, wenn Carnica-Reinzuchtköniginnen mit der einheimischen Biene gepaart werden. Anders herum gibt es keine Vorteile. Im Iran werden Landesweit etwa 7 Millionen Bienenvölker in Magazinen gehalten. Die Niederschläge wurden in den letzten Jahren auch weniger, so dass die Erzeugung von Bienenhonig zurückgegangen ist. Ein großes Problem sind die Medikamente, zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten, die sehr teuer sind.

Nach der der Pause hat Dr. Johannes Beims  aus München einen Vortrag über den Zusammenhang von Viren, Varroa und Bienen gehalten.

In diesem Vortrag standen die Vieren im Mittelpunkt. In vielen Feldversuchen wurde das Problem, eine Infektion der Bienen mit Viren in Tabellen und Grafiken dargestellt. Gerade bei der Zucht von Königinnen, aber auch von Drohnen, wo oftmals ein Pflegevolk für die Königinaufzucht mit mehreren Aufzuchtdurchgängen  beschickt und immer wieder wurde neues Brutmaterial zugehängt,was die Virenlast verstärkt. Hier kann es zu einer höheren Belastung der Königinnen mit Viren kommen, die dann nicht optimal ausgebildet sind und zu Verlusten auf den Belegstellen führen können. Diese Systematik sollten wir bei der Zucht von Königinnen unbedingt berücksichtigen.

Am Sonntag wurde die Wahlversammlung zur Bildung des neuen Vorstandes durchgeführt und es wurden einige Auszeichnungen vorgenommen..

Von Links: S. Bormann, H. Just, M. Müller, M Hessemüller, W. Götze, G. Vorsatz

Günter Vorsatz

Präsident IBSZ e.V .

Belegstellenbericht 2024

Belegstellenbericht der Sklenar-Belegstellen der „Friesische Inseln“ 2024

Die Sklenar-Belegstellen Borkum, Juist und Hamburger Hallig konnten entsprechend der Veröffentlichungen im Bienenmütterchen und unserer Internetplattform www.sklenarbund.de  pünktlich eröffnet werden. Die Drohnenvölker auf der Insel Borkum werden ganzjährig auf der Insel gehalten. Auf der Insel Juist werden nur ein Teil der Drohnenvölker überwintert. Der Rest befindet sich in Apen oder bei dem Züchter der die Reservevölker bewirtschaftet. Auf der Hamburger Hallig werden die Drohnenvölker erst kurz vor der Saison verbracht. Die Insel ist sehr stark der Westwinddrift ausgesetzt und auch gegen Überflutung nicht sicher genug. Oben auf den Fotos sind die Wetterbedingungen nicht zu übersehen.
Die Insel Borkum konnte ohne Probleme zum geplanten Termin eröffnet werden, da die Drohnenvölker gut entwickelt waren und auch genügend begattungsreife Drohnen hatten.
Bei der Insel Juist hatte es einige Überwinterungsausfälle gegeben, sodass auf die 10 bei Wilhelm Renken gehaltenen Reservevölker zurückgegriffen werden musste. Der Eröffnungstermin war aber damit nicht in Gefahr. Die Drohnenvölker waren sehr gut entwickelt und hatten auch genügend begattungsreife Drohnen.
Der Termin für die Beschickung der Hamburger Hallig musste verschoben werden, da die Drohnenvölker der vorgesehenen Linie 47/G/10 in einem AFB-Sperrbezirk standen. Daher musste nach Alternativen gesucht werden um überhaupt die Belegstelle eröffnen zu können. Die Zuchtwerte waren auch nicht optimal, sodass vorwiegend Imker aus der Umgebung die Belegstelle beschickt haben.
Das Begattungsergebnis auf der Insel Borkum war mit 79% gut. Bei Juist war das Begattungsergebnis mit 63% relativ schlecht. Während der beiden ersten Durchgänge Mai/Juni und in der 3. Junidekade gab es viel Regen und böige Winde.
Das schlechteste Ergebnis gab es seit langer Zeit auf der Hamburger Hallig mit 53%.
Im Nachhinein kann festgestellt werden, dass nach der Einweiselung der jungen Königinnen in die Völker es die ersten Verluste gab, wo Königinnen umgeweiselt haben oder drohnenbrütig geworden sind. Im Allgemeinen gab es im Jahr 2024 ein durchwachsenes Begattungsergebnis auf allen Inseln.
Die Ergebnisse sind auf der Homepage des Sklenarbundes https://sklenarbund.de/sklenar-belegstellen/inselbelegstellen-2/ unter den einzelnen Belegstellen als „Belegstellenbericht 2024“ oder dem Bienenmütterchen zu entnehmen.

Wilfried Götze

Zuchtkoordinator Sklenar-Nord

Arbeitstagung Varroaresistenz 2033

3. Arbeitstagung der Varroaresistenz 2033

Ein Beitrag von Günter Vorsatz, Präsident de IBSZ e. V.

Am 1.11.2024 bis 3.11.2024 fand in Hofgeismar/ Hessen die 3. Arbeitstagung des Projektes Varroaresistenz 2033 statt.

Am Freitag haben sich die AG Zucht, die AG Biotechnik, die AG Bildung und Wissenschaft und die AG Medien/Öffentlichkeit zu Beratungen getroffen.

In der AG Biotechnik, unter Leitung von Thomas van Pelt wurden in den letzten Wochen eine Strategie erarbeitet, die am Freitag noch einmal gefestigt wurde. Auch in den andern AG`s wurde die Strategie gefestigt. Die Ergebnisse in Struktur und Ziele wurden am 2.11. in der Nachmittagsveranstaltung veröffentlicht.

In allen AG`s wurde zum Ausdruck gebracht, es soll Vertrauen, Freude an der Imkerei entwickelt werden. Auch eine Motivation für das Neue „Völkerführung ohne Medikamente“ soll in die Imkerschaft getragen werden. Dabei sind Multiplikatoren ein wichtiger Baustein für die systematische Verbreitung in die Landesverbände und in die Imkervereine.

Am Vormittag des 2.11.2024 fand eine Vortragsreihe mit namhaften Wissenschaftlern statt.

Prof. Dr. Stephen Martin hat die Zusammenhänge der Belastung mit Varroamilben im Bienenvolk in verschiedenen Ländern der Erde erklärt und wie die Bienenvölker mit diesem Parasit umgehen. Natürliche Brutpausen und eine Verbesserung der Zuchtarbeit ist ein Ansatz zu varroaresistenten Bienen zu kommen.

Im Vortrag von Dr. Gertje Petersen wurde auf das genetische Potential zum Klimawandel und die daraus entstehenden Trachtveränderungen hingewiesen. Die Leistungsprüfung hat weiter eine hohe Bedeutung bei der genomischen Selektion der Honigbienen.

Im Vortrag „Projekt Vitalbiene“ von Frau Lena Frank wurde deutlich, die Kontrolle des natürlichen Milbenfall ist ein wichtiger Aspekt zur Erkennung der Varroapopulation im Bienenvolk. Der Überwinterungsindex ist eine Aussage zur Bienengesundheit und Leistungsfähigkeit. (Überwinterungsindex =Auswinterung der Bienen (WG) / Einwinterung der Bienen (WG)).

Der Präsident des DIB Herr Torsten Ellmann hat ein Positionspapier zum „Projekt 20233“ vorgetragen, welches von mehreren Verbänden und Instituten unterschrieben wurde.

Die Bedeutung des Nadeltestes und das VSH –Verhalten der Bienen wurde von Dr. Marina Meixner  vorgestellt. Die Untersuchungen des Nadeltestes zu anderen Verfahren ist zurzeit das effektivste, wobei das Ausräumverhalten bei sehr Hygiene bewussten Völkern bei ca. 2 Stunden liegt. Neue Prüfverfahren werden untersucht und getestet.

Mit der 3. Arbeitstagung „Varroaresistenz 2033“ wurde ein weiterer Schritt zum Erreichen des Zieles festgelegt. Im Resümee muss festgestellt werden, es müssen viele Imker erreicht werden und dafür müssen die Verbände und Vereine motiviert werden.

Teilnehmer der  Sklenargruppe

IBSZ –Mitglieder in Hofgeismar

Michael Bandte, Eckhard Uhlenbruck, Marie Förster, Markus Müller, Günter Vorsatz, Leo Famulla, (Nicht auf dem Foto zu sehen ist unser Mitglied Hans-Peter Kühn)

45. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Bericht von der 45. Mitgliederversammlung und Züchtertagung vom 20. – 22. September 2024 im Klosterhotel Wöltingerode

(Bericht von Hans-Heinrich Just)

Die 45. Mitgliederversammlung des IBSZ fand dieses Jahr im Klosterhotel Wöltingerode in der Nähe von Goslar statt.
Von 16:00 bis 18:00 Uhr fand eine Vorstandssitzung statt. Danach wurde das gemeinsame Abendessen eingenommen. In der anschließenden Züchtersitzung wurden die Zuchtergebnisse der Insel- und Landbelegstellen diskutiert. Es war ein schwieriges Zuchtjahr und die Ergebnisse waren nicht befriedigend, geschuldet den Wetterkapriolen an der Küste. Die ersten Begattungsergebnisse waren deutlich unter dem Durchschnitt.
Dr. Hoppe vom Länderinstitut Hohenneuendorf erklärte als Gastredner die Berechnungsgrundlagen für Beebreed in der Zuchtwertschätzung. Später folgte ein gemütliches Beisammensein in der Hotelbar.

Am Samstagvormittag besuchten auch einige Gäste aus der Umgebung die Tagung.
Dr. Hoppe referierte über die genetische Verwandtschaft unserer Sklenarbiene mit den anderen Bienenrassen sowie über die Linienzucht.
Berücksichtigt wurden sechs Evolutionslinien:
Carnica, Melifera, Ligustica, Mazedonica, Afrika und Orienta.
Bei der genetischen Untersuchung von über 2000 Bienenproben aus Deutschland und Europa fanden sich in den meisten Proben Spuren aller Rassen.
Ursprungsland der Carnica ist Slowenien. Die Carnica in Deutschland hat deutliche Unterschiede zu Slowenien mit starken Merkmalen der Ligustica und Buckfast, wobei die Buckfast einen sehr großen Anteil der Carnica enthält.
Die einzelnen Anteile sind in allen Proben sehr unterschiedlich verteilt.
Die Untersuchungen wurden an Bienen vorgenommen, deren Rasse von den Imkern genannt wurden.
Eine Linienzucht ist über die genetische Bestimmung nicht möglich, dies geht nur über eine Merkmalsuntersuchung.

Nach einer kurzen Pause hielt unser Sklenar-Züchterkollege Dr. Guillaume Misslin einen Vortrag über Varroa-resistente Bienen.
Er erläuterte Vermehrungsprozess und Reproduktionsrate der Varroamilbe sowie die Virenbelastung. Ferner die Ernährung der Milbe vom Fettkörper an der linken Bauchseite der Biene. Dadurch wird die Biene in ihrer Immunität stark geschwächt und viel anfälliger für Viren. Am bekanntesten ist das Flügeldeformationsvirus.
In den 1990er Jahren reichte die erste Behandlung im September mit 2000 – 6000 Milben, Verluste 10 – 15 %.
In den 2000er Jahren erfolgte die erste Behandlung im Juli. Dabei fielen einige hundert Milben; die Verlustrate betrug 20% und mehr.
Die Milben-Viren werden zunehmend aggressiver und der Betreuungsaufwand pro Volk steigt. Allerdings gibt es Völker, die die Milben in den Zellen erkennen und sie ausräumen. Dadurch wird die starke Vermehrung der Milbe verhindert (Hypothese: löchrige Brut könnte darauf hinweisen).
Die Zucht mit einer 1-Drohnenbesamung zur Verbesserung der Varroa-Resistenz ist ein mühsames Unterfangen.
Während die Züchter tagten, brachen die Züchterfrauen per Fahrgemeinschaft ins nahe gelegene Goslar auf, um durch die hübsche Altstadt zu schlendern und in einem Café beim Marktplatz den Vormittag ausklingen zu lassen.
Am Samstagmittag fuhren wir zum Weltkulturerbe Rammelsberg. Der Besuch des Bergwerks startete unter Tage mit einem zünftigen Tscherpermahl. Auf Holzbrettern warteten Brot, Schmalz, Wurst, Schinken und Harzer Käse auf uns. Dazu gab es Bier und Wasser.
Gut gestärkt folgte dann eine 90-minütige Führung durchs Bergwerk, die doch etwas anstrengend war und die schwierigen Bedingungen der früheren Zeiten aufzeigte.Im Anschluss ging es zurück zum Hotel.

Antje Bormann, die diese Tagung organisiert hatte, lud zur Besichtigung ihres Imkereibedarfsgeschäfts in Schladen ein. Einige Züchter schauten dort noch vorbei.

Vor dem gemeinsamen Abendessen folgte wieder ein Event: die einstündige Besichtigung der Klosterbrennerei mit anschließender Probe der „geistreichen“ Getränke, die am Folgetag im Kloster-Shop gekauft werden konnten.
Beim unterhaltsamen und sachkundigen Vortrag des Brennerei-Führers verging die Zeit im Flug.

Am Sonntagvormittag wurde die formale Jahreshauptversammlung abgehalten, mit Bericht des Präsidenten, Kassenbericht und Kassenprüfung sowie Ehrungen.

Die 46. Mitgliederversammlung des IBSZ ist 2025 in Niederbayern vorgesehen und 2026 in Thüringen. Die Tagung klang mit einem gemütlichen Mittagessen bei bestem Wetter im Garten des Klosterkrugs aus. Schon jetzt freue ich mich auf das Wiedersehen mit unseren Zuchtfreunden im nächsten Jahr.

Frühjahrstagung der Sklenargruppe Nord

Frühjahrstagung Nord 2024 des Internationalen Sklenarbundes
Zur diesjährigen Frühjahrstagung Nord des Internationalen Sklenarbundes konnte Wilfried Götze am Sonntag, 18. Februar 2024 um 10.00 Uhr 17 Züchter im Autohof Schwarmstedt begrüßen. Er freute sich über die rege Teilnahme. Besonders begrüßte er den Präsidenten des Sklenarbundes, Günter Vorsatz. In einer Gedenkminute erinnerte Wilfried Götze und Hans-Heinrich Just an den langjährigen Züchterkollegen Heinz-Werner Breiholz, der vor kurzem im Alter von 87 Jahren verstarb. Im Rahmen seiner Begrüßung gratulierte Wilfried Götze dann unserem Präsidenten Günter Vorsatz zu dem ihm verliehenen Bundesverdienstkreuz. Die Versammlung schloss sich der Gratulation an. Günter Vorsatz bedankte sich für die Gratulation und berichtete kurz von seiner imkerlichen Tätigkeit und der Übernahme der 9/24 von Gerhard Frenzel. Im Anschluss berichtete Eckhard Uhlenbruck über die Entwicklungen bei beebreed.eu im Laufe des letzten Jahres. Leider gibt es dort einige unerfreuliche Veränderungen. Die Zuverlässigkeit des zuständigen Sachbearbeiters beim LIB lässt zu wünschen über.
Einen Rückblick auf die 44. Mitgliederversammlung in Mistelbach, Niederösterreich, hielt Günter Vorsatz. Die Tagung fand anlässlich des 70. Todestages von Guido Sklenar an seiner ehemaligen Wirkungsstätte statt. Bereichert wurde die Tagung u.a. von Vorträgen des ehemaligen dortigen Belegstellenleiters, Herrn Schleining und des aktuellen Vatervolklieferanten, Herrn Oberhofer dessen Betrieb wir, ebenso wie die Belegstelle, besichtigten. Daniel Hürkamp berichtete über die Inselbelegstelle Juist. Hier wurden 2023 1898 Königinnen angeliefert. Als Drohnenvölker standen Töchter der 18-102-6/20 (H47) vom Züchterring Egge-Senne zur Verfügung. Es gab die leider üblichen wetterbedingten aber vor allem imkerbedingten, sehr unterschiedlichen Begattungsergebnisse.  Dabei war der Schnitt bei 70,6 %. Jonas Simonsen berichtete über die Aktivitäten auf der Inselbelegstelle Hamburg Hallig. 2023 wurden 221 Königinnen aufgeführt. Als Mutter der Drohnenvölker stand die 15-228-1/19 (19/48) von Marius Meister zur Verfügung. Das Begattungsergebnis lag bei 70,1 %. Besonders erfreulich ist die steigende Zahl der Beschicker. Auf Borkum wurden 2023 411 Königinnen aufgeführt. Als Mutter der Drohnenvölker diente die 11- 03-7/19 (9/15) von Rudi Bauer. Das Begattungsergebnis lag bei 75 %. Die Drohnenvölker für Juist 2024 wurden von Daniel Hürkamp erstellt. Reservevölker wurden von Wilhelm Renken aufgebaut. Es kommt die Linie G10 von Wilhelm Renken zum Einsatz. Die Abstammungs- und Zuchtwertdaten wurden vorgestellt. Die Zuchtbuchnummer der Mutter lautet 17-168-8/21. Es stehen dank der Reserven ausreichend Völker zur Verfügung. Die Eröffnung ist für den 27.05.24 und die letzte Anlieferung ist für den 29.07.24 vorgesehen. Jonas Simonsen stellte die Drohnenvölker für Hamburg-Hallig vor. Die vorgesehene G10 stammt von Hans-Heinrich Just. Die Zuchtbuchnummer lautet 15-22-92/21.  Die Eröffnung der Insel ist für den 8. Juni vorgesehen, die 2. Annahme erfolgt am 29.06.23. Wie auch in den Vorjahren wird um möglichst frühzeitige Anmeldung (spätestens Ende April) gebeten, damit die Planungen reibungslos ablaufen können. Das gleiche gilt für evtl. Abmeldungen. Auf Borkum stehen 2024 ebenfalls Königinnen der Linie G10. Diese werden von Rudi Bauer gestellt (Zuchtbuch-Nr. 11-3-13/21). Für die Drohnenvölker Juist 2025 wurde die Linie 9/15 von Eckhard Uhlenbruck, Zuchtbuch-Nr. 11-70-1521/22 ausgesucht. Sie zeigte in den vorgeschalteten Prüfungen hervorragende Ergebnisse. Die endgültige Entscheidung wird nach der Auswinterung getroffen. Für die Drohnenvölker Hamburg-Hallig 2025 wird die Entscheidung erst im Laufe der Saison 2024 getroffen. Als Linie ist die 9/24 vorgesehen. Für die Belegstellenköniginnen für Juist 2026 wurde sich über die möglichen Linien und Königinnenlieferanten ausgetauscht. Als mögliche Linie wurde die 9/26 ins Auge gefasst. Für 2027 wurde über die Organisation der Ringtausche gesprochen. Diese sollen als Vorbereitung für die Inselbeschickung durchgeführt werden. Günter Vorsatz, Matthias Überfeld und Helmut Heckmann werden für die 9/24 Prüfgruppen aufbauen. Für die 9/15 werden Jonas Simonsen und Eckhard Uhlenbruck, möglicherweise unter Mitwirkung von Guillaume Misslin, Prüfgruppen aufbauen. Auch innerhalb der Züchterringe wird es wieder zum Aufbau gemischter Prüfstände kommen. Der Kontakt zu den Züchtern anderer Regionen soll durch vermehrten Tausch auch überregional ausgebaut werden. Hier können sich gerne auch weitere Interessenten für den Aufbau von Prüfgruppen beim Verfasser des Protokolls melden. Zum Abschluss wurde das Thema Varroatolleranz 2033 besprochen. Es kam zu einem regen Erfahrungsaustausch zur Varroatolleranz und den möglichen Einflussfaktoren. Um 15.15 Uhr wurde die Versammlung beendet.

Eckhard Uhlenbruck – Protokollführer 28.02.2024

Hohe Auszeichnung für einen Imker mit Herzblut

Hohe Auszeichnung für Günter Vorsatz

18/01/2024 – Erfurt: Verdiente Thüringerinnen und Thüringer werden mit dem Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am 18. Januar 2024 im Erfurter Kaisersaal ausgezeichnet. /
Foto: Jacob Schröter (017623787412)

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

 Die Thüringer Staatskanzlei  hatte am 18.1. 2024 in den Kaisersaal, in Erfurt, zur Auszeichnung – das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland-  eingeladen. Ministerpräsident Bodo Ramelow überreicht die hohe  Auszeichnung, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen wird, an Günter Vorsatz aus Drognitz.

Als ich am 26.10.2023 die Einladung zur Ordensübergabe bekommen habe, musste ich den Brief zweimal lesen. So eine hohe Auszeichnung „das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ zubekommen ist etwas ganz besonderes, ich denke mehr geht nicht!

Ich möchte mich bei Imkerfreund Gerhard Rohm, Rolf Burger für die Antragstellung zur Auszeichnung  ganz herzlich bedanken. Einen sehr großen Dank möchte ich meiner Familie, besonders meiner Frau aussprechen. Mit sehr viel Vertrauen und Verständnis konnte ich meine Imkerei aufbauen, und intensiv betreiben.  Auch bei dene vielen Reisen zu den APIMODIA – Weltkongressen der Imker  in Südafrika, Slowenien, Irland, Australien, Frankreich und Argentinien hat meine Familie  mich sehr unterstützt, so konnte ich die Weltimkerei  kennen lernen und viele Zusammenhänge verstehen.

Als Mitglied im Verein „Imker für Imker in Äthiopien e.V . weilte ich 2018 in Äthiopien um das Projekt kennen zu lernen und etwas praktische Hilfe leisten. Auf all diesen Fachreisen durfte ich sehr viele Erfahrungen sammeln und einige Zusammenhänge der Kulturen kennenlernen und verstehen.

Ein Dank geht auch an die Mitglieder des IV Wurzbach u.U. Frankenwald e.V., deren 1. Vorsitzender ich bin.  Meine vielen  Ideen  haben die Vereinsmitglieder in der Vielzahl mit unterstützt und  mit entwickelt. Hervorheben möchte ich unsere Vereinsjubiläen  110; 120 und 125 Jahre IV Wurzbach sowie die Teilnahmen am Bienenzucht und Bestäuberpreis, der vom Thüringer Ministerium ausgeschrieben wird. Es haben sich sehr viele Mitglieder in die Projekte mit eingebracht. 

Danke  möchte ich auch allen Imkerfreunden im „Internationalen Bund  der Sklenarbienenzüchter e.V.“ sagen. Sie haben mir das Vertrauen 2017 und 2021, zur Wahl zum Präsidenten gegeben. In unseren Verein „Internationalen Bund  der Sklenarbienenzüchter e.V.“ haben sich Imker aus vielen Ländern Europas zusammengeschlossen und seit 1955 den Verein gegründet, entwickelt, gefestigt und bis zum heutigen Tag erhalten. 

Den Imkerfreunden vom LV Thüringer Imker e.V. möchte ich auch Danke sagen, denn die Wahl in den Vorstand des LV Thüringer Imker e.V. seit 2002 zeigt ein Vertrauen in meine Vorstandsarbeit. Im Jahr 1990 habe ich den LV Thüringer Imker e.V., in Oberhof mit  gegründet.  In diesen  vielen Jahren konnte ich den LV Thüringer Imker e.V. mit aufbauen, mit weiter entwickeln aber auch mit festigen.

All diese Arbeit, in den Vereinen und Verbänden habe ich in Ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Es war für mich eine Freude, vielen Imkern, meine imkerlichen Erfahrungen weiter zu geben.

Ich hoffe und wünsche, dass die Imker in Deutschland, Europa und auch in der Welt im Verband der APIMONDIA weiter eng zusammenarbeiten. Das Projekt „Varroa 2033“ ist dabei der Anfang. Auch hier bringe  ich mich aktiv mit ein.

Günter Vorsatz

Belegstellenbericht 2023

Belegstellenbericht der Sklenar-Belegstellen der „Friesische Inseln“ 2023
Die Sklenar-Belegstellen Borkum, Juist und Hamburger Hallig konnten entsprechend der Veröffentlichungen in der Presse und dem Internet pünktlich eröffnet werden. Die Drohnenvölker, die auf den Inseln überwintert hatten, waren trotz oftmals widrigen Umständen gut entwickelt und hatten zum Zeitpunkt der Eröffnung genügend Drohnen. Ob sie alle begattungsreif waren ist teils umstritten, da es von einigen Imkern auf Grund von Fehl- oder Nichtbegattung angezweifelt worden ist.
Besonders das Begattungsergebnis auf der Insel Borkum war wegen des frühen Öffnungstermins ab 14.5.23 sehr schlecht.  Die Temperaturen ab dem 14.5. lagen bis zum 10.6. tagsüber zwischen 16-18°C und nachts bei 7-10 °C. Sollten doch Königinnen bei diesen Temperaturen ausgeflogen sein, dann ist es fraglich ob auch genügend Drohnen ausgeflogen sind. Die optimale Temperatur für eine gute Begattung liegt bei mindestens 21 °C, besser höher. Gefährlich sind auch Windböen oder kurzfristig einsetzender Regen, was auf den nordischen Inseln fast immer vorkommen kann.
Aus diesem Grund wird die Insel Juist nicht vor Ende Mai eröffnet, denn hier treffen ähnliche Bedingungen zu. Meist ist die erste Anlieferung auch auf der Insel Juist von einer schlechten Begattung betroffen. Man kann aber auch die Züchter und Imker verstehen, die aus dem Süden kommen, die bessere klimatische Bedingungen haben und bereits die Königinnenzucht im April starten möchten.
Falsch wäre es, wenn den Belegstellen die Schuld für eine schlechte Begattung gegeben wird.
Auch die Belegstelle Hamburger Hallig, die ab Anfang Juni öffnet, macht da keine Ausnahme, denn die liegt absolut in der Westwinddrift.
Ab dem 5-10. Juni ändert sich meist die Wetterlage auf sonnigere Tagestemperaturen über 20 °C.
Zu beachten ist noch die Zeit der sogenannten „Schafskälte“. Sie bezeichnet einen Kälteeinbruch im Juni, aufgrund von feucht kühler Lufteinströmung aus Nordwesten, wodurch es ein Absinken der Temperatur von bis zu 10 °C ab Mitte Juni geben kann.
Erst ab der 3. Junidekade sind stabilere Temperaturen von deutlich über 20-28 Grad zu erwarten. Die Begattungsergebnisse liegen dann meist deutlich höher. Auch Begattungsergebnisse von 100% sind dann keine Seltenheit.
Deshalb meine Bitte an die Imker, die nordischen Inseln bei der ersten Beschickung nur moderat entsprechend der Wetterprognosen zu nutzen. Eine erfolgreiche Königinnenzucht ist nicht die Frühzucht, sondern eine über den gesamten Zeitraum von Juni bis August. Die besten Begattungen sind zu erwarten, wenn die Völker in der höchsten Entwicklung sind und die Drohnen noch nicht abgetrieben werden. Um ein Abtreiben der Drohnen auf den Belegstellen zu verhindern, werden Drohnenvölker regelmäßig gefüttert, solange keine Tracht vorhanden ist. Völker die trotz Tracht im Juli aus dem Strandflieder mit dem Drohnenabtrieb beginnen, werden entweiselt. Entweiselte Völker halten ihre Drohnen auch noch nach der Zugabe der neuen und für das nächste Jahr vorgesehenen Königin bis zum Beginn der zweiten Brutperiode. Das ist dann schon der Zeitpunkt wo die Belegstelle geschlossen wird.
Im Allgemeinen gab es im Jahr 2023 ein gutes Begattungsergebnis auf allen Inseln.
Die Ergebnisse sind auf der Homepage des Sklenarbundes https://sklenarbund.de/sklenar-belegstellen/inselbelegstellen-2/ unter den einzelnen Belegstellen als „Belegstellenbericht 2023“ zu entnehmen.

Wilfried Götze
Zuchtkoordinator Sklenar-Nord


44. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Rückblick auf die 44 .Mitgliederversammlung des
Internationalen Bund der Sklenarbienenzüchter e.V.

Unsere 44. Mitgliederversammlung haben wir vom  22.09. 2023 bis 24.09.2023 in Mistelbach Österreich organisiert und durchgeführt. Trotz der weiten Anreise für viele Mitglieder, kann der Tagungsort Mistelbach als großer Erfolg verzeichnet werden.
Unsere Tagung haben wir entsprechend der Tagesordnung durchgeführt. Die Wahl fiel auf Mistelbach, da wir an den 70. Todestag von  Guido Sklenar im Mai erinnern wollten. Guido Sklenar wurde am 15. Juni 1871 in Albona geboren und ist am 25. Mai 1953 in Mistelbach gestorben.
Am 22.09. haben Sascha Störmer und Günter Vorsatz eine Schale mit Herbstblumen am Familiengrab abgelegt.

Am Samstag 23.09.2023 haben wir in einer lockeren Atmosphäre von Imkermeister Anton Schleining  und  Imkermeister Franz Obendorfer Geschichtliches zur und über die Belegstelle Hirschgrund gehört.
Imkermeister Anton Schleining  hat die Belegstelle 30 Jahre als Belegstellenleiter geleitet und geführt. Es gab Höhen und Tiefen in den Jahren, wobei der Erhalt und die Weiterentwicklung der Belegstelle immer im Vordergrund standen. Mit Imkermeister Franz Obendorfer hat Anton Schleining einen engagierten Imkermeister als Nachfolger der Belegstelle gefunden. Von  Imker Vit Marada wird die gesamte Belegstellenarbeit mit unterstützt.

Für den Samstagnachmittag hatten wir unsere Exkursion „Auf den Spuren von Guido Sklenar“ organisiert. Mit einer Besichtigung der BIO – Imkerei Franz Obendorfer begannen wir unsere Exkursion. Danach haben wir die Belegstelle Hirschgrund  besichtigt und es wurden viele Fachgespräche geführt.
Auf der Rückfahrt zum Hotel haben wir das Grab von Guido Sklenar besichtigt und einige Mitglieder auch das Wohnhaus.
Am Sonntag 24.09.2023 zu unserer Mitgliederversammlung hat uns der Bürgermeister von Mistelbach Erich Stubenvoll ein Grußwort übermittelt. Er war beeindruckt, dass wir die Tradition im Sinne von Guido Sklenar weiter führen  und auch weiter leben.
Als Abschluss wurde Hans-Heinrich Just für seine 26 jährige Tätigkeit als Belegstellenleiter der Inselbelegstelle „Hamburger Hallig“ mit einer Sklenar-Bienenkönigin geehrt.
Er war Belegstellenleiter von 1996 bis 2022 und immer im unermüdlichen Einsatz für die Zucht der Carnica-Sklenar Biene.

Ein weiterer Höhepunkt war dann noch das Stadtmuseum von Mistelbach wo die Original Beute Nr. 47  von  Guido Sklenar zu besichtigen war.

Links
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Link zum Presseartikel des Bürgeramtes der Stadt Mistelbach