46. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Bericht zur 46. Mitgliederversammlung vom 19.09.2025 bis 21.09.2025 in Wurzbach / Thüringen.

Die 46. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V. wurde von Günter Vorsatz in Wurzbach /Thüringen organisiert. Die Hotelanlage war  gut gewählt, so haben sich einige Mitglieder geäußert. Wie immer, zu unseren Mitgliederversammlungen waren es sonnige Herbsttage. Also eine perfekte Voraussetzung für eine Mitgliederversammlung.

Am Freitag war der Anreisetag, wobei der Teilnehmerkreis mit 8 Mitgliedern und 5 Gästen überschaubar war. Entsprechend unserer Tagesordnung wurde am Freitag der Zuchtbericht Nord von Wilfried Götze vorgetragen. Welche Linien und Abstammung der Drohnenvölker waren 2025 auf den Inselbelegstellen Hamburg Hallig; Juist und Borkum präsent. Auch wurden schon Planungen für die Jahre 2026 ; 2027 und 2028 aufgezeigt. Die Feinplanung wird aber auf der jährlichen Züchtertagung Nord für die Jahre aktualisiert. Auffällig bei den Vatervölkern waren die geringen Zuchtwerte, oft unter 100 %. Auf der Inselbelegstelle Borkum  standen Vatervölker die nicht gekört waren. Hier stellt sich die Frage, ob das für die Zuchtentwicklung förderlich ist? Über diese Thematik wurde diskutiert und es gab unterschiedliche Meinungen.

Am 20.09.2025 hatten wir am Vormittag zwei Vorträge organisiert. Mit Ali Ataeian aus dem Iran, der aber bei Arnstadt wohnt,  haben wir einen Einblick in die Imkerei im Iran bekommen. Die Technische Besamung,  die Ali selbst durchführt, wurde auch sehr gut erklärt und was für Vorteile für die Zuchtarbeit entstehen können. Ali Ataeian ist  Geschäftsführer der Fa. AQBI  und hat im Iran ein eigenes privates Bieneninstitut und ein professionelles Labor. Dieses Bieneninstitut mit Lehrgangsstelle für Technische Besamung hat europäisches Niveau. Es werden jährlich bis zu 90 Teilnehmer ausgebildet. Je Kurs nehmen 12 Personen an 3 Tagen teil.  Die Vorteile einer Technischen Besamung um bestimmte Zuchtziele zu erreichen hat Ali in seinen Vortrag mit praktischen Beispielen belegt. Alle Züchter, aber auch Imker als Gäste haben die Bedeutung der Technischen Besamung verstehen können. Die Imkerei im Iran ist mit der Europäischen Imkerei nicht zu vergleichen. Der größte Teil der Imker sind Berufsimker mit einer sehr brutfreudigen, aber stechlustigen Landbiene mit einer Völkerzahl von 1000 und mehr Völkern. Der durchschnittliche Honigertrag liegt bei 18 kg / Volk.. Testreihen mit der Carnica haben ergeben, dass der Ertrag sich verdoppelt, wenn Carnica-Reinzuchtköniginnen mit der einheimischen Biene gepaart werden. Anders herum gibt es keine Vorteile. Im Iran werden Landesweit etwa 7 Millionen Bienenvölker in Magazinen gehalten. Die Niederschläge wurden in den letzten Jahren auch weniger, so dass die Erzeugung von Bienenhonig zurückgegangen ist. Ein großes Problem sind die Medikamente, zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten, die sehr teuer sind.

Nach der der Pause hat Dr. Johannes Beims  aus München einen Vortrag über den Zusammenhang von Viren, Varroa und Bienen gehalten.

In diesem Vortrag standen die Vieren im Mittelpunkt. In vielen Feldversuchen wurde das Problem, eine Infektion der Bienen mit Viren in Tabellen und Grafiken dargestellt. Gerade bei der Zucht von Königinnen, aber auch von Drohnen, wo oftmals ein Pflegevolk für die Königinaufzucht mit mehreren Aufzuchtdurchgängen  beschickt und immer wieder wurde neues Brutmaterial zugehängt,was die Virenlast verstärkt. Hier kann es zu einer höheren Belastung der Königinnen mit Viren kommen, die dann nicht optimal ausgebildet sind und zu Verlusten auf den Belegstellen führen können. Diese Systematik sollten wir bei der Zucht von Königinnen unbedingt berücksichtigen.

Am Sonntag wurde die Wahlversammlung zur Bildung des neuen Vorstandes durchgeführt und es wurden einige Auszeichnungen vorgenommen..

Von Links: S. Bormann, H. Just, M. Müller, M Hessemüller, W. Götze, G. Vorsatz

Günter Vorsatz

Präsident IBSZ e.V .

45. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Bericht von der 45. Mitgliederversammlung und Züchtertagung vom 20. – 22. September 2024 im Klosterhotel Wöltingerode

(Bericht von Hans-Heinrich Just)

Die 45. Mitgliederversammlung des IBSZ fand dieses Jahr im Klosterhotel Wöltingerode in der Nähe von Goslar statt.
Von 16:00 bis 18:00 Uhr fand eine Vorstandssitzung statt. Danach wurde das gemeinsame Abendessen eingenommen. In der anschließenden Züchtersitzung wurden die Zuchtergebnisse der Insel- und Landbelegstellen diskutiert. Es war ein schwieriges Zuchtjahr und die Ergebnisse waren nicht befriedigend, geschuldet den Wetterkapriolen an der Küste. Die ersten Begattungsergebnisse waren deutlich unter dem Durchschnitt.
Dr. Hoppe vom Länderinstitut Hohenneuendorf erklärte als Gastredner die Berechnungsgrundlagen für Beebreed in der Zuchtwertschätzung. Später folgte ein gemütliches Beisammensein in der Hotelbar.

Am Samstagvormittag besuchten auch einige Gäste aus der Umgebung die Tagung.
Dr. Hoppe referierte über die genetische Verwandtschaft unserer Sklenarbiene mit den anderen Bienenrassen sowie über die Linienzucht.
Berücksichtigt wurden sechs Evolutionslinien:
Carnica, Melifera, Ligustica, Mazedonica, Afrika und Orienta.
Bei der genetischen Untersuchung von über 2000 Bienenproben aus Deutschland und Europa fanden sich in den meisten Proben Spuren aller Rassen.
Ursprungsland der Carnica ist Slowenien. Die Carnica in Deutschland hat deutliche Unterschiede zu Slowenien mit starken Merkmalen der Ligustica und Buckfast, wobei die Buckfast einen sehr großen Anteil der Carnica enthält.
Die einzelnen Anteile sind in allen Proben sehr unterschiedlich verteilt.
Die Untersuchungen wurden an Bienen vorgenommen, deren Rasse von den Imkern genannt wurden.
Eine Linienzucht ist über die genetische Bestimmung nicht möglich, dies geht nur über eine Merkmalsuntersuchung.

Nach einer kurzen Pause hielt unser Sklenar-Züchterkollege Dr. Guillaume Misslin einen Vortrag über Varroa-resistente Bienen.
Er erläuterte Vermehrungsprozess und Reproduktionsrate der Varroamilbe sowie die Virenbelastung. Ferner die Ernährung der Milbe vom Fettkörper an der linken Bauchseite der Biene. Dadurch wird die Biene in ihrer Immunität stark geschwächt und viel anfälliger für Viren. Am bekanntesten ist das Flügeldeformationsvirus.
In den 1990er Jahren reichte die erste Behandlung im September mit 2000 – 6000 Milben, Verluste 10 – 15 %.
In den 2000er Jahren erfolgte die erste Behandlung im Juli. Dabei fielen einige hundert Milben; die Verlustrate betrug 20% und mehr.
Die Milben-Viren werden zunehmend aggressiver und der Betreuungsaufwand pro Volk steigt. Allerdings gibt es Völker, die die Milben in den Zellen erkennen und sie ausräumen. Dadurch wird die starke Vermehrung der Milbe verhindert (Hypothese: löchrige Brut könnte darauf hinweisen).
Die Zucht mit einer 1-Drohnenbesamung zur Verbesserung der Varroa-Resistenz ist ein mühsames Unterfangen.
Während die Züchter tagten, brachen die Züchterfrauen per Fahrgemeinschaft ins nahe gelegene Goslar auf, um durch die hübsche Altstadt zu schlendern und in einem Café beim Marktplatz den Vormittag ausklingen zu lassen.
Am Samstagmittag fuhren wir zum Weltkulturerbe Rammelsberg. Der Besuch des Bergwerks startete unter Tage mit einem zünftigen Tscherpermahl. Auf Holzbrettern warteten Brot, Schmalz, Wurst, Schinken und Harzer Käse auf uns. Dazu gab es Bier und Wasser.
Gut gestärkt folgte dann eine 90-minütige Führung durchs Bergwerk, die doch etwas anstrengend war und die schwierigen Bedingungen der früheren Zeiten aufzeigte.Im Anschluss ging es zurück zum Hotel.

Antje Bormann, die diese Tagung organisiert hatte, lud zur Besichtigung ihres Imkereibedarfsgeschäfts in Schladen ein. Einige Züchter schauten dort noch vorbei.

Vor dem gemeinsamen Abendessen folgte wieder ein Event: die einstündige Besichtigung der Klosterbrennerei mit anschließender Probe der „geistreichen“ Getränke, die am Folgetag im Kloster-Shop gekauft werden konnten.
Beim unterhaltsamen und sachkundigen Vortrag des Brennerei-Führers verging die Zeit im Flug.

Am Sonntagvormittag wurde die formale Jahreshauptversammlung abgehalten, mit Bericht des Präsidenten, Kassenbericht und Kassenprüfung sowie Ehrungen.

Die 46. Mitgliederversammlung des IBSZ ist 2025 in Niederbayern vorgesehen und 2026 in Thüringen. Die Tagung klang mit einem gemütlichen Mittagessen bei bestem Wetter im Garten des Klosterkrugs aus. Schon jetzt freue ich mich auf das Wiedersehen mit unseren Zuchtfreunden im nächsten Jahr.

44. Mitgliederversammlung des IBSZ e.V.

Rückblick auf die 44 .Mitgliederversammlung des
Internationalen Bund der Sklenarbienenzüchter e.V.

Unsere 44. Mitgliederversammlung haben wir vom  22.09. 2023 bis 24.09.2023 in Mistelbach Österreich organisiert und durchgeführt. Trotz der weiten Anreise für viele Mitglieder, kann der Tagungsort Mistelbach als großer Erfolg verzeichnet werden.
Unsere Tagung haben wir entsprechend der Tagesordnung durchgeführt. Die Wahl fiel auf Mistelbach, da wir an den 70. Todestag von  Guido Sklenar im Mai erinnern wollten. Guido Sklenar wurde am 15. Juni 1871 in Albona geboren und ist am 25. Mai 1953 in Mistelbach gestorben.
Am 22.09. haben Sascha Störmer und Günter Vorsatz eine Schale mit Herbstblumen am Familiengrab abgelegt.

Am Samstag 23.09.2023 haben wir in einer lockeren Atmosphäre von Imkermeister Anton Schleining  und  Imkermeister Franz Obendorfer Geschichtliches zur und über die Belegstelle Hirschgrund gehört.
Imkermeister Anton Schleining  hat die Belegstelle 30 Jahre als Belegstellenleiter geleitet und geführt. Es gab Höhen und Tiefen in den Jahren, wobei der Erhalt und die Weiterentwicklung der Belegstelle immer im Vordergrund standen. Mit Imkermeister Franz Obendorfer hat Anton Schleining einen engagierten Imkermeister als Nachfolger der Belegstelle gefunden. Von  Imker Vit Marada wird die gesamte Belegstellenarbeit mit unterstützt.

Für den Samstagnachmittag hatten wir unsere Exkursion „Auf den Spuren von Guido Sklenar“ organisiert. Mit einer Besichtigung der BIO – Imkerei Franz Obendorfer begannen wir unsere Exkursion. Danach haben wir die Belegstelle Hirschgrund  besichtigt und es wurden viele Fachgespräche geführt.
Auf der Rückfahrt zum Hotel haben wir das Grab von Guido Sklenar besichtigt und einige Mitglieder auch das Wohnhaus.
Am Sonntag 24.09.2023 zu unserer Mitgliederversammlung hat uns der Bürgermeister von Mistelbach Erich Stubenvoll ein Grußwort übermittelt. Er war beeindruckt, dass wir die Tradition im Sinne von Guido Sklenar weiter führen  und auch weiter leben.
Als Abschluss wurde Hans-Heinrich Just für seine 26 jährige Tätigkeit als Belegstellenleiter der Inselbelegstelle „Hamburger Hallig“ mit einer Sklenar-Bienenkönigin geehrt.
Er war Belegstellenleiter von 1996 bis 2022 und immer im unermüdlichen Einsatz für die Zucht der Carnica-Sklenar Biene.

Ein weiterer Höhepunkt war dann noch das Stadtmuseum von Mistelbach wo die Original Beute Nr. 47  von  Guido Sklenar zu besichtigen war.

Links
Fotogalerie
Link zum Presseartikel des Bürgeramtes der Stadt Mistelbach